Das Spezial




Anlaß für archäologische Untersuchungen war der Fakt, dass in unmittelbarer Nähe zur Kirche auf einem Grundstück eine Kleinkläranlage errichtet werden sollte. Die anstehenden Grabungen wurden folgerichtig überwacht, da zwingend mit Funden gerechnet werden mußte.
Die endgültigen Ergebnisse waren zwar nicht überwältigend, jedoch fand man diverse Gegenstände, die früherer Zeiten zugeordnet werden.
Ablauf der Untersuchung:

Zuerst wurde die 10 cm hohe Humusschicht abgetragen, wo keinesfalls mit Funden zu rechnen war. Darunter befindet sich eine Kultuschicht mit 60- 70 cm Stärke. Dort kam ein Neuzeitliches Feldsteinfundament zum Vorschein. Bei diesen Feldsteinfunden wurden auch Neuzeitliche Produkte wie z.B. Kloster Melissengeist, Blechdosen geborgen. Unter dieser Schicht kommen in dem lehmig-tonigen Boden 2 weitere Funde zum Vorschein. Welche aber du das Grundwasser erschwert zu bergen sind. Eine Grube mit etwa 2 m Durchmesser kam zum Vorschein. Diese wurde mit einem Spaten ausgehoben und die Sohle mit Feldsteinen versehen. Am Grund dieser Grube befand sich ein teils bearbeiteter Holzstamm, der aber aufgrund von Grundwasserspülungen nicht weiter spezifiziert werden konnte. Diese Spülungen sind auch die Gründe für das Einstürzen der Grube.
Von seiten der Archäologen gab es keine Angaben für die Verwendung dieser Grube. Nach Gesprächen mit Dorfbewohnern wird vermutet, dass es sich um einen Spring handle.(+) In der Umgebung sind Fälle bekannt, wo weite Wasserleitungen (aus Holzstämmen) mehrere Häuser mit einem Spring versorgen.
Die Schlußfolgerung aus den Funden ist wohl, dass eine sehr intensive Nutzung der Flächen seit dem Mittelalter vorliegt, aber bei Beibehaltung der Gehöfsstrukturen.

Hier eine Tabelle mit den Funden:
Anzahl
Funde
43 Wandscherben; harte Grauware/Cremefarben; eine zu einer Topfkachel gehörend
20 Bodenscherben; z.b. von Gefäßen mit Standflächen
17 Randscherben; z.b. von Kannen, Topfkacheln und Töpfen
2 Fragmente; von Henkeln
7 Tierknochen und Zahnfragmente