die Fakten




Mühlen, in Wildau- Wentdorf waren sie schon immer vertreten!
Zwar treten in letzter Zeit immer mehr die neuartigen Windmühlen in den Vordergrund, doch es gibt in Wildau- Wentdorf eine Mühle, die man nicht vergessen sollte!
Die Rede ist von der Dammühle.
Die Dammühle ist neben der Roten Mühle, der Heide Mühle, von deren Geschichte wenig bekannt ist, und der Neuen Mühle, einer Mahl- und Sägemühle aus dem 19. Jahrhundert, eine von vier Wassermühlen im Ort.
Unsere Dammühle. Als diese Region im 12. Jahrhundert von den Deutschen besiedelt wurde, kamen auch die ersten Mühlen in diese Region.
Durch die vorteilhafte Lage an der Dahme, wurden in Wildau- Wentdorf ausschließlich Wassermühlen gebaut!
Während in der Dammühle ein „Kulturzentrum" entstand, steht die Rote Mühle leer!
Die Heide Mühle hingegen wird von der Künstlerin Kerstin Becker in Anspruch genommen und in der Neuen Mühle befindet sich eine Glaserei Manufaktur!
Die "Thammühle" wurde 1660 erstmals in Archivdokumenten erwähnt, es ist aber mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass sich die Mühle bereits seit dem 12. Jahrhundert dort befindet. Das jetzige Mühlengebäude wurde 1905 erbaut. Das Wohnhaus, welches sich direkt neben der Mühle befindet, entstand im Jahre 1910.
In dieser Urkunde wird die Dammühle erstmals erwähnt
Ursprünglich gab es zwei Wasserräder an der Dammühle!
Das eine Wasserrad betrieb eine Sägemühle, welches Baumstämme zersägte! Dieses Wasserrad war an der linken Seite der Dahme installiert. Noch heute zeugen Pfähle im Wasser von der Sägemühle, die bei Niedrigwasser zum Vorschein kommen.
Dieses brannte jedoch Anfang des Jahrhunderts nieder. Böse Zungen behaupten jedoch, dass das Rad angezündet wurde um so Geld von der Versicherung zu bekommen!
Das zweite Wasserrad betrieb eine Mahlmühle, welche Getreide zu Mehl gemahlen hat. Dieses Mehl wurde dann für den Eigenbedarf im Dorf verwendet, oder wie ebenfalls üblich mit Bullen ins nahegelegene Drahnsdorf transportiert. Der Transport erwies sich als so mühevoll, dass das Mehl nach 2 km wieder verladen werden mußte, um die Tiere nicht zu überfordern. Die Güter wurden dann auf einer Dampflok in Richtung Dahme/Luckenwalde transportiert. Im Jahre 1910 wurde ein Gasmotor installiert, welcher bis ins Jahr 1934 Wildau- Wentdorf mit Strom versorgte!
Der Gasmotor wurde 1934 durch eine 22,5 kW Motor ersetzt.
Dieser war nötig geworden, weil man die Mahlmühle zu einer 5t Mühle ausbaute! Jetzt konnten 5t Mehl am Tag gemahlen werden!
Doch bevor der 22,5 kW Motor eingebaut wurde, wurde das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt, welche auch eine wichtige Voraussetzung für den Ausbau zur 5t Mühle war!

Die Mühle arbeitete noch bis Ende der 60er Jahre. Nachdem die Mühle außer Betrieb gesetzt wurde, fiel sie dem Zerfall zum Opfer!

Die als Lehen von der Familie Passerin gepachtete Mühle ging noch im 17. Jahrhundert an Simon Juncker über.Die Dammühle wurde daraufhin fast zwei Jahrhunderte von seinen Nachfolgern betrieben. Sie erweiterten die Mühle auch um ein weiteres Wasserrad, das eine Sägemühle antrieb. Nachdem diese abbrannte, stellte die Familie Juncker 1818 einen Antrag zum Wiederaufbau der Schneidemühle. Sie bekamen die Genehmigung, machten davon aber nie Gebrauch, so dass sie 1834 verfiel! 1885 erwarb Familie Miecke die Dammühle. Sie war jedoch nicht die einzige Mühle im Besitz der Familie Miecke. Sie betrieben unter anderem auch Mühlen in Alt Golßen und Zehlendorf. Der jetzige Besitzer, Herr Heinrich Kahlbaum, erwarb die Dammühle mit dem dazugehörigen Wohnhaus sowie den Stallungen mit der Absicht, sie so weit wie möglich zu erhalten. Nach der Wende schloss er sich der Mühlenvereinigung Berlin- Brandenburg an.

Rechts das Mühlrad, mit Blick auf die Dahme. Im Jahre 1996 beschloss die Mühlenvereinigung, die Dammühle zu restaurieren und zu einem touristischen Anziehungspunkt auszubauen.
So begannen Ende 1996 auch die Bauarbeiten.
Die Mühle wurde nach ökologischen Gesichtspunkten ausgebaut. Man installierte eine Wandheizung und verwendete Stroh- Lehm- Steine zur Isolierung der Wände. Geheizt wird mit einer Wärmepumpe, welche nach dem Kühlschrank- Prinzip arbeitet und die Energie aus dem Wasser der Erde bezieht.
Außerdem wurden auf dem Dach 16m² Sonnenkollektoren angebracht, welche zusätzlich für Strom unterm Dach sorgen!
Folgende Einzelmaßnahmen wurden im Baubereich realisiert:

Auch das wieder in Stand gesetzte Wasserrad produziert Strom. Im Sommer bis zu 1 kW und im Winter ca. 4kW.
In Brandenburg wird Strom aus Wasserkraft so gut wie gar nicht produziert. Es gibt ca.20 Wassermühlen, die soviel Strom produzieren wie die Dammühle, so auch die Vordermühle in Krossen.
Es gibt aber auch Wassermülen, die eine Leistung von bis zu 1 MW haben, so unter anderem an der Havel, an der Neiße und an der Spree bei Spremberg. Das ganze Gegenteil von Brandenburg ist dagegen das Bundesland Bayern. Dort gewinnt man ca. 40% des Stroms aus Wasserkraft.

Doch nun zurück zur Dammühle.
Der Umbau begann Ende 1996 und wurde Anfang des Jahres 1998 fertiggestellt. Insgesamt wurden 1,5 Mio. DM investiert, welche zum Teil von der Europäischen Union und zum Teil von der Mühlenvereinigung gezahlt wurden!
Es entstand eine Gaststätte mit Pension.
Auf zwei Etagen gibt es 6 Doppelzimmer mit Bad und 1 großes Zimmer, in dem ca. 15 Personen Platz finden!
Außerdem gibt es einen Büroraum und einen großen Sitzungssaal.
Bewirtschaftet wurde die Dammühle von der Familie Zillmann, welche die Mühle im Sommer 1999 von der Mühlenvereinigung pachtete!

Leider ist letztes Jahr aufgrund von Misswirtschaft die Gaststätte geschlossen worden. So wird sie nur noch an bedeutenden Tagen von der Gemeinde geöffnet.
Hoffen wir es findet sich irgendwann ein neuer Pächter.

Ein Video von der Mühle kann auf der virtuellen Reise heruntergeladen werden.

Die Einleitung